In den Antriebssystemen der Schredder von Lindner Recyclingtech – das Bild zeigt den Antrieb eines Schredders der Atlas-Serie – dienen die Schwerlast-Rutschnaben der Baureihe RSHD von RINGSPANN als nahezu verschleissfreie Überlastsicherung.

Ausgabe 03 | 2022

Vormontiert und mit passendem Drehmoment

RINGSPANN AG

In den stationären Abfallschreddern von Lindner Recyclingtech sorgen hocheffiziente Riemen- und Direktantriebe für das kraftvolle Rotieren der Schneidwellen und Messerleisten. Um hierbei zu verhindern, dass plötzlich auftretende Überlasten auf die Antriebselemente durchschlagen, setzen die Konstrukteure des österreichischen Anlagenbauers schon seit Jahren auf die Rutschnaben der Baureihe RSHD von RINGSPANN. In jüngster Zeit haben beide Unternehmen nun ihre Zusammenarbeit soweit intensiviert, dass immer häufiger einbaufertige Systemeinheiten aus Rutschnabe und Keilriemenscheibe in die Schredder-Montage einfliessen. Lesen Sie hier, welche Vorteile sich daraus in der Praxis ergeben.

Weltweit bewähren sich die Abfallschredder von Lindner Recyclingtech in den Zerkleinerungslinien von Entsorgungs- und Aufbereitungsbetrieben. Dabei gehört es seit dem Gründungsjahr 1948 zum Qualitätsversprechen des Unternehmens, für die Herstellung der Maschinen nur hochwertige und langlebige Aggregate und Komponenten zu verwenden. Dies schliesst auch mit ein, dass man sich im Beschaffungswesen ausgesuchten Zulieferern anvertraut, die sich den eigenen Qualitäts- und Innovationsstandards anschliessen. Auf dem Gebiet der Antriebstechnik zählen deshalb das deutsche Unternehmen RINGSPANN und seine Tochtergesellschaft RINGSPANN Austria zu den bevorzugten Ausrüstern. Seit etlichen Jahren bereits leisten sie mit den Rutschnaben der Baureihe RSHD einen elementaren Beitrag für die Überlastsicherung der Antriebsstränge zahlreicher stationärer Schredder des österreichischen Herstellers. «Aktuell statten wir sowohl zahlreiche Universal- und Nachzerkleinerer als auch unsere neuen Vorzerkleinerer der Atlas-Serie mit diesen Schwerlast-Rutschnaben von RINGSPANN aus. Mit hoher Zuverlässigkeit senken wir damit nicht nur das Schadens- und Ausfallrisiko der hier eingesetzten Riemen- und Getriebeantriebe, sondern minimieren auch den Aufwand für deren Instandhaltung. Beides korrespondiert mit unserer doppelten Zielsetzung, einerseits die Betriebssicherheit und Verfügbarkeit unserer Schredder zu maximieren und andererseits die MRO-Kosten unserer Kunden zu reduzieren», erläutert Peter Weingartner, Chief Technology Officer bei Lindner.

Überlastschutz der Premiumklasse
Die Schwerlast-Rutschnaben der RINGSPANN-Baureihe RSHD gehören zur Kategorie der Hochleistungs-Überlastkupplungen und setzen im Marktsegment der reibschlüssigen Drehmomentbegrenzer derzeit international Massstäbe. Sie sind nur mit erstklassigen Bauteilen ausgestattet und punkten mit einer hohen Trockenlauf-Stabilität bei hohen Einsatztemperaturen. Ihre Naben, Federträger und Anpressringe bestehen aus Baustahl, Vergütungsstahl und Sphäroguss, und alle aussen liegenden Oberflächen weisen eine Korrosionsschutz-Beschichtung auf.
Die Konstruktion der RSHDs nach dem RIMOSTAT®-Prinzip des Bad Homburger Herstellers bietet den entscheidenden Pluspunkt, dass hier nicht Tellerfedern, sondern ISO-Schraubenfedern die Anpresskraft auf die Reibbeläge erzeugen. Und zwar mit linearer, flacher Kennlinie, weshalb selbst ein Verschleiss des Reibbelags kaum Auswirkung hat auf einen Abfall des Rutschdrehmoments – des wichtigsten Kennwertes einer Rutschnabe. Da die RSHDs von RINGSPANN zudem über Hochleistungs-Reibbeläge aus einem nickelfreien Sinterwerkstoff verfügen, lassen sich ihre konstruktiven Vorteile bis weit in den oberen Schwerlastbereich hinein ausschöpfen. Markus Berger, der Geschäftsführer von RINGSPANN Austria, betont: «Mit unseren RSHDs bieten wir Anlagen- und Maschinenbauern eine Überlastsicherung der Premiumklasse, mit der sie die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Schwerlast-Aggregate deutlich stärken können. Vielerorts bewährt sie sich beispielsweise in den Antriebssystemen von Bau- und Landmaschinen, Förderbandanlagen, Kraftwerken oder eben Zerkleinerungsmühlen.»
Die Maschinenbau-Konstrukteure von Lindner begleitet Markus Berger bereits seit geraumer Zeit bei ihrer Entwicklungs- und Optimierungsarbeit. Er hat sich tief eingedacht in die Materie der Schreddertechnik und unterstützt den österreichischen Hersteller aktiv bei der treffsicheren Auswahl der richtigen Rutschnaben für die verschiedenen Antriebssysteme der Vor-, Universal- und Nachzerkleinerer. Derzeit sind es vorrangig drei Typen der RSHD-Baureihe von RINGSPANN, die in den Keilriemen- und Direktantrieben der Schredder zum Einsatz kommen: Die beiden Grundausführungen RSHD 400 und RSHD 500 mit maximalen Rutschdrehmomenten von 24’000 und 50’000 Nm sowie die RSHD 310, die als Sondergrösse maximale Rutschdrehmomente von 10’000 Nm realisiert. Insgesamt offeriert RINGSPANN die Schwerlast-Rutschnabe in sechs Standardtypen. Dabei hat die kleinste RSHD einen Durchmesser von 205 mm und deckt bei Drehzahlen von bis zu 2700 min-1 Rutschdrehmomente von 600 bis 3000 Nm ab. Die grösste Ausführung hingegen weist einen Ø von 600 mm auf und lässt sich bei Drehzahlen von bis zu 1000 min-1 für Rutschdrehmomente von 10’000 bis 68’000 Nm einsetzen.

Vertrauensvolle Vormontage
Da diese Rutschnaben nach dem RIMOSTAT®-Prinzip von RINGSPANN ausgeführt sind, hat der Anwender bei allen Baugrössen die Möglichkeit, das geforderte Rutschdrehmoment recht einfach durch die Aktivierung beziehungsweise Deaktivierung kompletter Federn einzustellen. Er muss also nicht jede einzelne Federvorspannung justieren und spart daher viel Zeit. Die Schredder-Spezialisten von Lindner allerdings brauchen sich darum überhaupt nicht mehr zu kümmern. Denn sie erhalten die meisten Schwerlast-Rutschnaben inzwischen in Spezial-Ausführungen mit werkseitig vorein-gestellten Drehmomenten. Peter Weingartner erklärt dazu: «Dieser zusätzliche Service ist Teil des erweiterten Leistungskataloges, den RINGSPANN derzeit für uns abdeckt. Er ist Ausdruck unserer überaus vertrauensvollen Partnerschaft, die sich im Laufe der letzten Jahre entwickelt hat – und tangiert mitunter wichtige Prozessstufen unseres Engineerings.»
Was mit diesem Fingerzeig auf das Engineering konkret gemeint ist, ergibt sich aus dem direkten Zusammenhang zwischen dem Drehmoment der Rutschnabe und der Einbausituation: Eine präzise Voreinstellung des Drehmoments ist für die RINGSPANN-Techniker nämlich nur dann sinnvoll machbar, wenn sie die physikalisch-kinematischen Voraussetzungen der konstruktiven Umgebung und des Anbauteils kennen. Vor diesem Hintergrund entschied sich der Kärntner Maschinenbauer dafür, einen Vorschlag seines deutschen Zulieferers anzunehmen, der sich inzwischen als ideale Win-win-Lösung entpuppt hat: Die routinemässige Bereitstellung vormontierter Systemeinheiten aus Keilriemenscheiben und RSHD-Rutschnaben mit bereits richtig voreingestellten Rutschdrehmomenten. Diese kompletten Baugruppen liefert RINGSPANN bedarfsorientiert in die Montage von Lindner, wo sie an die Antriebssysteme der jeweiligen Schredder angedockt werden. «Prozesstechnisch betrachtet, profitieren wir dadurch in doppelter Hinsicht. Erstens, weil wir unseren Aufwand für die Drehmoment-Justierung der Rutschnaben erheblich senken; und zweitens, weil wir uns die interne Montage der Riemenscheiben auf die Rutschnaben der Antriebe ersparen», erklärt Peter Weingartner.

Von der Komponente zum System
Durch die Übernahme der Baugruppen-Verantwortung und der damit einhergehenden Engineering-Leistungen hat RINGSPANN in diesem Fall den Wandel vom Komponenten-Zulieferer zum Systemlieferanten vollzogen. Als treibende Kräfte auf dem Weg dorthin haben sich – neben der rein geografischen Nähe der österreichischen Unternehmenstochter zum Kunden – vor allem die hohe Beratungskompetenz und die Flexibilität bei der Um-setzung von Sonderwünschen erwiesen. Für Markus Berger zeigt sich am Beispiel Lindner einmal mehr, «dass RINGSPANN über die hohe Qualität seiner antriebstechnischen Komponenten hinaus auch durch den Transfer von Technologie- und Engineering-Know-how punkten kann, um so die Wettbewerbsfähigkeit seiner Kunden mit zusätzlichen Benefits zu stärken.» Dabei sind viele dieser Added Value-Fak-toren im RINGSPANN-Portfolio bereits fest verankert. Allein im Fall der Rutschnaben-Baureihe RSHD bietet das Unternehmen – ganz im Sinne seiner One-Stop-Shop-Strategie – eine Vielzahl kundenorientierter Zusatzleis-tungen: Von der Realisierung spezieller Bauformen über die Bereitstellung kompletter Smart Solutions (zum Beispiel Rutschnabe plus Ausgleichskupplung) bis hin zur beschriebenen Vormontage antriebstechnischer Baugruppen.

Potenziale der Zusammenarbeit
Ob Schredder, Baumaschinen oder Förderanlagen – Überlastschäden an den Antriebsaggregaten können sich rasch zu einem kostspieligen Ärgernis ausweiten. Reparaturen oder zu kurze Wartungsintervalle verschlingen hier schnell hohe Beträge. Der kostensenkende Beitrag von Schwerlast-Rutschnaben wie den RSHD von RINGSPANN kann daher nicht hoch genug eingeschätzt werden.

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