Schweissmuster.

Laser-Handschweissen – Vision oder Alltag?

ISO OERLIKON AG

Seit spätestens 2022 befinden sich Handlaser-Schweissgeräte (Faserlasern) im Umlauf. Die Vorteile dieses Verfahrens sind rasch erkannt und rechtfertigen den hohen Anschaffungspreis sehr schnell.

Mit einem fortschrittlichen Bus-Steuerungskonzept und einem modularen Design bieten Handgeführtes Faserlaser-Schweissgerät unübertroffene Präzision und Flexibilität für verschiedenste Anwendungen. Die wesentlichen Vorteile sind unter anderem eine sehr einfache Handhabung, hohe Durchdringung – dies zeigen eindrücklich Probe- und Schneidmuster – sowie das sehr gute kontrollierbare Verfahren. So können Aluminiumfolien 0,4 mm oder rostfreie Materialen zum Beispiel 0,7 mm einwandfrei und mit sehr wenig Verzug verbunden werden. – Ein hochkonzentrierter Laserstrahl wird auf eine kleine Fläche fokussiert, wodurch die Wärmeeinflusszone (WEZ) kleiner wird. Dadurch erhöht sich die Schweissgeschwindigkeit erheblich, eine 5 bis 7x schnellere Schweissverbindung als herkömmliche Schweissverfahren ist rasch belegbar.
Der Verzug ist deutlich geringer, wie auch die Anlauffarben, die bei rostfreiem Stahl schnell entstehen, sind fast nicht mehr vorhanden. Eine professionelle Verbindung von verschiedenen Materialien mit oder ohne Zusatzwerkstoff ist möglich. Zum Beispiel Kupfer, Messing, Stahl, Inox und Aluminium und deren Legierungen. Das Verfahren benötigt lediglich ein Schutzgas (Argon oder Stickstoff).
Der einfache Prozess sowie die Ausführung verleiteten jedoch über die notwendigen Vorkehrungen rasch hinwegzusehen. Anforderungen, die an den Betreiber gestellt werden:

  • Handgehaltene Laseranlagen zum Schweissen oder Reinigen haben bis zu mehreren tausend Watt Leistung. Es handelt sich also immer um Laser der Klasse 4. Das ist die höchste Laserklasse. Direktes Bestrahlen wie auch Reflexionen gefährden Augen und Haut in hohem Masse. Zudem ist die Laserstrahlung oft im nicht sichtbaren Bereich. Damit ist der Laser besonders gefährlich.
  • Der Betrieb muss einen Laserschutzbeauftragen ausbilden und benennen. Ein Laserschutzbeauftragter muss die notwendigen Kenntnisse haben, um seine Aufgaben erfüllen zu können. Wie er sich diese Kenntnisse anzueignen hat, ist nicht gesetzlich festgelegt. Ausserdem muss er ein schriftliches Sicherheitskonzept erstellen und die Mitarbeitenden periodisch instruieren.
  • Der Laser darf nur in einem gekennzeichneten Laserüberwachungsbereich mit Laserschutzwänden und einem überwachten Zugang betrieben werden. Die Türöffnung muss dabei mit dem Sicherheitssystem der Laseranlage gekoppelt werden. Der Betriebszustand des Lasers muss von aussen und innen ersichtlich sein.
  • Die Laseranlage ist mit einer wirkungsvollen Schadstoffabsaugung auszurüsten.
  • Im Laserüberwachungsbereich muss persönliche Schutzausrüstung (PSA) getragen werden, welche Haut und zwingend die Augen vor der Laserstrahlung schützt.

Ergänzende Anforderungen im mobilen Einsatz ausserhalb des eigenen Betriebsareals:

  • Der Laserbereich muss analog wie oben mit entsprechenden mobilen Laserschutzwänden oder Laserschutzvorhängen abgeschirmt und mit der Sicherheitssteuerung des Lasers verbunden sein.

Unterhalt und Varianten
Vergessen werden darf ebenfalls nicht, dass sich der Umgang mit einem Handlaser von den anderen Schweissverfahren deutlich abhebt. Zwar ist der Laser einfacher zu bedienen, dafür ist dem Umgang mit der Pistole Beachtung zu schenken!
Da es sich hier nicht um einen «Hammer» handelt, sondern eher um ein «chirurgisches Gerät», das sorgsam behandelt werden müsste, bedarf einem Umdenken. Bei korrektem Umgang – ist der Unterhalt, ausser das Wechseln einer Schutzlinse, praktisch sorgenfrei und einfach.
Es gibt luft- und wassergekühlte Laseranlagen. Die luftgekühlten Versionen sind meistens klein und handlich. Der Nachteil ist die eher kleinere Einschaltdauer. Daher für Serien eher ungeeignet. Die wassergekühlten Versionen sind fahrbar (nicht mehr tragbar), verfügen jedoch über eine hohe Einschaltdauer. Da die Linsen in der Pistole jeweils deutlich besser gekühlt werden.

Fazit
Werden alle Vor- und Nachteile verglichen, sehen die Branchenspezialisten keine Zukunft mehr ohne Handlaser-Schweissgeräte. Damit hat wohl ein neues Zeitalter im Schweissen begonnen. Der Weg hat wohl noch einige Hürden zu überspringen, ehe das Verfahren sich mehrheitlich durchsetzen wird.
Die Anlagen verfügen über enorme Vorteile und die Vorschritte, die in den letzten 2 bis 3 Jahren gemacht wurden, machen die TRM-Laser nicht mehr zur Vision, sondern bereits zum Teil des Alltags.
Die neuen TRM-Laser, welche seit 2024 auf dem Markt sind, haben einen sehr professionellen Auftritt und erfüllen alle Anforderungen, die heute an eine Handlaser-Anlage gestellt werden können. Wie Doppeldraht-Funktion, Fernregler-Anschluss, robotertauglich, wassergekühlt, fahrbar mit Flaschenhalterung – doppelt oder dreifachen Kofferanschluss. Ausserdem erfüllen sie alle Sicherheitsaspekte, die heute Gültigkeit haben.

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