Drehmomentbegrenzung für anspruchsvolle Einsätze

Das Prinzip der Kupplung ist einfach, sie besteht aus wenigen Teilen: Einer Nabe mit darin befindlichen Kalotten, darin versenkt werden Kugeln, darüber liegt eine Tellerfeder mit degressiver Federkennlinie. Wird das eingestellte Drehmoment überschritten, treten die Kugeln aus der Senkung und drücken gegen die Tellerfeder, An- und Abtrieb werden getrennt. Drehmomentbegrenzer können mit einer Schaltscheibe ausgestattet werden, sodass die axiale Bewegung dieser im Überlastfall von einem Näherungsschalter abgetastet werden kann und eine Abschaltung erfolgt.
Die Einsatzmöglichkeiten für Sicherheitskupplungen sind vielfältig, so werden diese in Werkzeugmaschinen, Verpackungsmaschinen, Druckmaschinen, Automatisierungsanlagen, Textilmaschinen, Förderanlagen oder Prüfständen zur zuverlässigen Drehmomentbegrenzung verbaut.

Direkter oder indirekter Antrieb?
Um die passende Type zu finden, muss zunächst die Antriebsart des zu schützenden Motors ermittelt werden. Es wird unterschieden zwischen direkten und indirekten Antrieben.
Sicherheitskupplungen für direkte Antriebe (Motor- und Abtriebswelle befinden sich auf einer Achse) übertragen das Motordrehmoment direkt auf das Abtriebselement. Gleichzeitig schützen sie die komplexen und teuren Anlagen im Störfall vor Überlast und somit vor kostspieligen Reparaturen und Ausfallzeiten.
Sie setzen sich zusammen aus einem Sicherheitsteil mit Ausrückmechanik und einem Ausgleichselement, entweder Metallbalgkupplung oder Elastomerkupplung, welches Fluchtungsfehler zwischen Antriebs- und Abtriebswelle kompensiert.
Indirekte Antriebe hingegen sind dadurch gekennzeichnet, dass Motor- und Abtriebselement nicht auf einer gemeinsamen Achse liegen. Die Antriebswelle ist parallel versetzt zur Abtriebswelle. Die Drehmomentübertragung erfolgt je nach Anforderung und Grösse des Drehmoments über Riemen, Zahnräder oder Ketten.

Korrosionsgeschützte Sicherheitskupplungen
Für die Drehmomentbegrenzung in anspruchsvollen Umgebungen bietet Enemac korrosionsgeschützte Sicherheitskupplungen an. Durch spezielle Härteverfahren werden die Hauptbauteile der Drehmomentbegrenzer nitrokarburiert beziehungsweise gasnitriert und anschliessend oxidiert. Die verbauten Tellerfedern sind beschichtet und die Spezialkugellager werden aus Edelstahl gefertigt. Dadurch sind diese Kupplungstypen für viele Anwendungen im Freien und überall dort einsetzbar, wo Feuchtigkeit zum Problem werden könnte.
Hervorgehoben werden kann hier stellvertretend die Baureihe ECPB_KS, eine Kombination aus Sicherheits- und Metallbalgkupplung. Sie gewährleistet axialen, angularen und lateralen Versatzausgleich zwischen An- und Abtriebswelle.
Erhältlich für Ausrückmomente zwischen 0,5 und 2000 Nm und in 17 verschiedenen Baugrössen, ist die Kupplung mit Balganbau vielseitig einsetzbar. Die Metallbalgkupplung kann Bohrungen zwischen 5 und 90 mm aufnehmen, das Sicherheitsteil ist erhältlich für Wellendurchmesser zwischen 5 und 100 mm. Es können axiale Versätze von bis zu 0,8 mm, laterale Versätze bis zu 0,3 mm und angulare Versätze um etwa 1° ausgeglichen werden.
Die beidseitig angebrachte, montagefreundliche Klemmnabe verbindet Welle und Kupplung spielfrei und kraftschlüssig. Auf Kundenwunsch ist diese Type auch mit Passfedernut lieferbar. Das schnelle und einfache Spannen erleichtert dem Monteur den Ein- und Ausbau der Sicherheitskupplung und sorgt somit für geringe Standzeiten bei der Wartung der Anlage. Eingesetzt werden kann der Drehmomentbegrenzer in einem Temperaturbereich zwischen -30 und 200 °C.
Eine für enge Einbauräume konzipierte Variante für indirekte Antriebe ist die axial kurz bauende Type ECU_KS. Sie trennt punktgenau durch den Einsatz von Tellerfedern, die ohne Wechsel einen grossen Einstellbereich garantieren. Ein Rastpunkt pro Umdrehung im ausgereiften Kugelrastprinzip sorgt für eine Trennung des Antriebsstrangs binnen weniger Winkelgrade und das automatische Wiedereinrücken nach 360°.
Um die ECU_KS möglichst kompakt zu halten, erfolgt die Befestigung auf der Welle mittels einer Passfedernutverbindung. Die 18 Baugrössen können für Ausrückmomente von 1,8 bis 9000 Nm und für Wellendurchmesser zwischen 6 und 110 mm geliefert werden.

Drehmomentbegrenzer aus Edelstahl im Hygienic Design
Enemac-Edelstahlkupplungen entsprechen den strengen Hygienevorschriften der Lebensmittel- und Pharmaproduktion und können ebenfalls im Bereich der Medizintechnik und in Reinräumen eingesetzt werden. Bei der Herstellung von Sicherheitskupplungen im Hygienic Design werden Edelstähle A2 und A4 verwendet wodurch höchste Qualität für besondere Einsätze garantiert wird.
Eine der meistverkauften Typen aus dem Bereich der Hygienic Design Antriebselemente ist laut Unternehmen die Sicherheitskupplung ECI_ES, welche mit einer extra breiten Lagerstelle konstruiert wurde um den Anbau von breiten Zahnriemenscheiben, Kettenrädern oder Zahnrädern in Förder- und Verpackungsanlagen zu erleichtern. Die Einstellbereiche dieses Drehmomentbegrenzers reichen bei elf Baugrössen von 2 bis 900 Nm. Es können Wellendurchmesser von 10 bis 50 mm aufgenommen und Betriebsdrehzahlen von bis zu 3000 min-1 erreicht werden. Selbst eine gekapselte Edelstahlvariante findet sich im Produktportfolio des Unternehmens.
Der Drehmomentbegrenzer ECR, für indirekte Antriebe und stufenlos einstellbare Ausrückmomente zwischen 15 und 350 Nm konzipiert, ist aussen wie innen (Tellerfeder) aus Edelstahl gefertigt. Die Rastkugeln werden mit einer Lebensdauerschmierung entsprechend der NSF-Registrierung versehen.
Diese Type bietet sich für schmale Anbauteile wie zum Beispiel Zahnscheiben, Gelenkwellen und Teilen mit Anschlussflansch an und zeichnet sich durch ihre kompakte Bauweise aus, wodurch ein platzsparender Einbau gewährleistet wird.
Im Bereich der Drehmomentabsicherung für direkte und indirekte Antriebe findet der suchende Anwender mithilfe eines Online-Produktkompasses und der kompetenten Servicemitarbeiter des Unternehmens auch für schwierige Fälle eine sichere Lösung.

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