Ausgabe 09 | 2020

Rückblick – aktuelle Lage – Ausblick

Swissmechanic Schweiz

«Die Corona-Krise hat die Schweizer Wirtschaft in eine schwere Rezession gestürzt, wobei die MEM-Branche noch stärker eingebrochen ist als die Gesamtwirtschaft», hält Swissmechanic-Direktor Jürg Marti fest und ergänzt: «Das Hauptproblem ist der Auftragsmangel.»

Die im Juli durchgeführte Quartalsbefragung von Swissmechanic und BAK Economics bei rund 300 KMU zeigt, dass sich der Krisenherd in der MEM-Branche zunehmend von der Angebots- auf die Nachfrageseite verschiebt. Zwar ist auch im Juli noch ein Teil der Unternehmen von Unterbrüchen in den Lieferketten (19 Prozent) und Personalausfällen (12 Prozent) betroffen, deren Anzahl hat sich im Vergleich zum April aber mehr als halbiert.

Auftragsmangel akzentuiert sich weiter
Hingegen stieg im Juli der Anteil der Unternehmen, bei denen Auftragsmangel das Hauptproblem darstellt, auf 89 Prozent ­(April: 63 Prozent). Knapp die Hälfte richtet sich darauf ein, dass der Auftragsmangel noch mehr als sechs Monate dauern wird. Der Hintergrund ist, dass die Endkunden der MEM-Branche aufgrund des globalen Konjunktureinbruchs, der hohen Unsicherheit und des erhöhten Liquiditätsbedarfs nur noch die nötigsten Investitionen tätigen.
Von dieser Nachfrageschwäche zeugt – befeuert von der Frankenstärke – auch der dramatische Einbruch der Exporte im zweiten Quartal 2020 von 25 Prozent über das gesamte MEM-Warenspektrum gesehen. Auch die Produzentenpreise haben im gleichen Zeitraum abgenommen, jedoch nur moderat.

Einstellungsstopp und Kurzarbeit
Die Branche gibt stark Gegen­steuer. Rund 70 Prozent der Unternehmen haben einen Einstellungsstopp verhängt und Kurzarbeit beantragt. Im zweiten Quartal wurden im Branchenschnitt 29 Prozent Kurzarbeit abgerechnet, im dritten Quartal dürften es 34 Prozent werden. Dass der Bundesrat Mitte August beschlossen hat, die Vollzugserleichterungen für Kurzarbeitsentschädigung bis Ende Jahr zu verlängern, kommt den Kantonen und natürlich auch der gebeutelten Wirtschaft entgegen.
Im Vergleich zum April (16 Prozent) hat auch der Anteil der Firmen zugenommen, welche angeben, Entlassungen vorzunehmen (Juli 27 Prozent). Die MEM-Unternehmen setzen aber nicht nur beim Personal an, zwei Drittel sparen auch bei den Investiti­onen.

Verhalten positive Zeichen
Inmitten der schlechten Nachrichten gibt es jedoch auch verhalten positive Zeichen. Jürg Marti: «Die befragten KMU erwarten für das dritte Quartal eine leichte Abschwächung des Auftragseinbruchs. Zudem berichten weniger Unternehmen von Liquiditätsproblemen als noch im April und weiterhin sieht nur eine
kleine Minderheit (5 Prozent) ein ernsthaftes Konkursrisiko.» Auch hält die Mehrheit der befragten KMU an geplanten F&E-Projekten und Weiterbildungen fest.

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